Ablenkung im Auto - die unterschätzte Gefahr
Ablenkung am Steuer ist der Hauptgrund für jeden zehnten Unfall. Junge Fahrer sind besonders betroffen. Eine Studie des Allianz Zentrums für Technik untermauert die unterschätzte Gefahr. Dabei definieren die Forscher Ablenkung als "körperlich-geistige Wegwendung vom Autofahren".
Das Gros der Fahrer weiß um das Unfallrisiko beim Telefonieren oder Tippen einer SMS. Gedankenverlorenes Versinken in eine Hör-CD oder die spannende Sportreportage wird allerdings weit weniger kritisch erlebt. Und das, obwohl 34 Prozent der Befragten in der Studie angaben, durch interessante Radiobeiträge und 23 Prozent durch angeregt Musik hören häufig oder sehr häufig abgelenkt zu sein.
Prof. Mark Vollrath, Verkehrspsychologe an der TU Braunschweig, kennt die Folgen: "Man sieht zwar noch das andere Fahrzeug, bemerkt aber nicht oder zu spät, dass man reagieren müsste. Driving without Awareness - man fährt unbewusst, automatisch." Wertvolle Reaktionszeit geht verloren.
Wie lauscht oder kommuniziert man aber nun ohne Reue? Telefonierer nutzen Freisprechanlagen und Headsets, ganz klar. Kfz-Meisterbetriebe beraten und bauen ein. Bei Musik und Hör-CDs spielen viele Faktoren eine Rolle.
Mit Rock auf der Überhol- und Klassik auf der Kriechspur? So einfach ist es nicht. Musikwissenschaftler wissen, dass Klassik zwar generell beruhigt, mit den vielen Tempi- und Lautstärkewechseln aber auch ablenken kann. Wer sie nicht mag, wird eher genervt fahren. Mit den Lieblingssongs ist man dagegen in der sicheren Spur.
In jedem Fall git: Musik kann auf langer Autobahnfahrt und vor allem in den Abend- und Nachtstunden die Monotonie unterbrechen. In der Stadt lenkt sie die ohnehin schon gestressten Fahrer vom Verkehrsgeschehen eher ab. Vor allem aber - der Pegel macht die Musik.
Je lauter die Rhythmen, desto länger der Bremsweg, desto höher das Unfallrisiko. Fatal, wenn Martinshorn und Hupen überhört werden. Auch das Kopfkino zeigt Wirkung.
Wer unbedingt wissen will, wie Sherlock Holmes dem Mörder auf die Schliche kommt, oder man per Audio-Sprachkurs der Herzensdame im feinsten Spanisch den Hof macht, ist mit dem Auto schnell mal weg von der Straße. Deshalb: Hörbücher mit einfachen Inhalten wählen und auf den Sprachkurs am besten ganz verzichten.
Laut Paragraph 23 der Straßenverkehrs-Ordnung ist der Fahrzeugführer "dafür verantwortlich, dass seine Sicht und das Gehör nicht durch die Besetzung, Tiere, die Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeuges beeinträchtigt werden". Zuwiderhandlungen kosten.
Plärrt das Radio nach einem Unfall noch mit nervenauftreibenden Dezibels, kann den Fahrer eine Teilschuld treffen, selbst wenn er den Crash nicht ursächlich verantwortet hat. Zehn Euro riskiert er für zu laute Musik in jedem Fall.
Quelle: www.kfzgewerbe.de

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