Blitz und Donner: Keine Angst im Auto
Sommergewitter mit Blitz, Donner, Wind und Regen halten Polizei, Feuerwehr, aber auch Autofahrer in Atem. Jedes Jahr werden nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes 40 bis 50 Menschen direkt oder indirekt vom Blitz getroffen, einige von ihnen tödlich.
Helmut Schmaler vom ADAC-Technikzentrum in Landsberg über den Faradaykäfig, Cabrios und Binsenweisheiten.
In welchen Situationen werden Menschen am häufigsten vom Blitz getroffen?
Gefährdet sind alle, die per pedes unterwegs sind - Spaziergänger, Wanderer, Sportler und alle, die sich auf oder im Wasser aufhalten oder Schutz unter Bäumen oder in Holzhütten suchen.
Ist man im Auto sicher?
Im Prinzip ja. Jeder kennt die Wirkung des Faradaykäfigs: Während eines Gewitters entladen sich zwischen Himmel und Erde gewaltige Kräfte, Spannungen von mehreren Millionen Volt bauen sich auf.
Auf den ersten Blick scheint das Auto nicht sicher zu sein, weil Metall Strom bestens leitet. Ist die Blechkonstrukion wie bei einem Auto allerding geschlossen, wird die Spannung gleichmäßig über die Oberfläche din den Boden abgeleitet. Die Insassen bleiben unversehrt.
Versuche in unserem Hochspannungslabor und die Praxis haben lediglich Schäden an Reifen und auf dem Lack gezeigt.
Also alles ganz entspannt?
Nicht ganz. Blitze blenden, Donner krachen. Die Autofahrer können sich erschrecken und das Lenkrad verreißen. Hinzu kommen schlechte Sicht, Aquaplaning, herunterfallende Äste, entwurzelte Bäume oder Windböen. Das alles macht das Fahren gefährlich.
Was empfehlen Sie: weiterfahren oder anhalten? Und wenn anhalten, wo?
Ganz klar: anhalten, wo die Verkehrssituation es erlaubt. Am besten unter einer Brücke oder im Freien. Bäume und erhöhte Positionen möglichst meiden. Staut es sich unter der Brücke, bitte die nächste Parkgelegenheit suchen, Unfälle sind sonst vorprogrammiert. Ich rate in jedem Fall, Ruhe zu bewahren und die Warnblinkanlage einzuschalten.
Gibt es Verhaltensregeln im Auto?
Fenster und Türen schließen, Zündung und Radio ausschalten, Teleskopantennen einfahren - das Steuergerät könnte Schaden nehmen.
Werden Cabrios, Wohnwagen und Bikes eigentlich häufiger vom Blitz getroffen?
In jedem Cabriodach steckt Metall, um die Klappmechanik am Laufen zu halten. Wird es geschlossen, ist auch das Cabrio ein Faradaykäfig. Ein Blech-Gerippe schlummert ebenfalls unter der Kunststoffverkleidung der meisten Wohnmobile.
Selbs von solchen mit glasfaserverstärkten Kunststoffaufbauten (GFK) sind bislang keine Blitzschläge bekannt. Zusätzlichen Schutz bieten hier eine metallene Dachreeling und bei Alkovenmodellen der Aufenthalt im Fahrerhaus.
Allein - die Biker haben es schwer. Da hilft nur eins: absteigen, das Weite suchen und, sofern kein sicherer Unterschlupf in Sich ist, sich mit geschlossenen Beinen hinhocken.
Was ist mit Sprüchen wie "Eichen sollst Du weichen, Buchen sollt Du suchen"?
Das ist purer Unsinn.
Quelle: www.kfzgewerbe.de

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